Rezension: Der Hund der zu träumen wagte

Sun-Mi Huang – Der Hund der zu träumen wagte

der hund der zu träumen wagte

  • Verlag: Kein&Aber
  • Seitenzahl: 176
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt und Rezension: Das Huhn, das vom Fliegen träumte“ war die erste intensive Fabel der Autorin. Nun ist eine neue Erzählung von ihr auf deutsch erschienen: Der Hund der zu träume wagte laut Klappentext wieder eine Fabel über Liebe und Verlust, Vertrauen, Enttäuschung und nicht zuletzt Hoffnung. Hühner träumen vom Fliegen, Hunde wagen zu träumen – die Tiere tun Dinge außerhalb ihrer „normalen“ Verhaltensweisen und sollen uns ermutigen auch über uns hinaus zu wachsen, Dinge zu tun, die wir Menscheneigentlich immer wollen, aber oft nicht in den Alltag integriert bekommen. Also lesen wir davon in solchen reizenden Büchern und träumen uns fort aus dem Alltag. Das gelang bei der ersten Erzählung besser als bei der Hundegeschichte, die meines Erachtens keine eindeutige Fabel ist, dazu fehlt eine moralische Lehre. Die Geschichte handelt von einer mutigen, tapferen Hündin „Zotti“ und parallel dazu von dem Leben und Schicksal ihres Herrchens. Man muss nicht den ganzen Inhalt schildern, das Bild ist klar: Besondere Individuen tun Dinge, die man nicht von ihnen erwartet hätte. Also – tun wir es ihnen nach!
  • Bewertung: 3 Sterne

Rezension: Abendsonne. Die Wiedererwählte der Jahreszeiten

Jennifer Wolf  – Abendsonne. Die Wiedererwählte der Jahreszeiten

Abendsonne

  • Verlag: im.press
  • Seitenzahl: 282
  • Teil einer Reihe?: Ja, es ist Fortsetzung des von „Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten„. Ein weiterer Roman der „Jahreszeiten-Geschichten“ erscheint im Frühjahr 2016.
  • Inhalt: Daliah ist ein ganz normales Mädchen, daher ist es total überraschend, dass ausgerechnet sie von der Göttin Gaia ausgewählt wird. Sie nimmt sie mit zu ihren vier Söhnen, den vier Jahreszeiten. Für wen wird sich Deliah entscheiden und welche Rolle spielen ihre seltsamen Träumen?
  • Rezension: Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr den ersten Band der Jahreszeitengeschichten „Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten“ verschlungen und war ein wenig traurig, dass es keine Fortsetzung gibt, um so mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass es doch noch weitere Bände gibt bzw. geben wird.  Auch diese Geschichte habe ich innerhalb kürzester Zeit gelesen und war so tief versunken, dass ich sogar einen leichten Sonnenbrand bekommen habe :-). Ich war sofort wieder gefangen von den ganz besonderen Charakteren und ihrem Schicksal.  Ohne zu viel zu verraten kann ich wohl sagen, dass es eine sehr gelungene Fortsetzung ist, in der das Thema „Handeln aus Liebe“ wieder auf ganz besondere Art und Weise  thematisiert wird. Die Idee der Jahreszeiten als Halbgötter gefällt mir immer besser und ich werde wohl in nächster Zeit häufig an Sol denken, wenn ich in der Sonne liege und den Herbst mit ganz neuen Augen sehen. Ich denke man kann sich auf den nächsten Band freuen – ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was sich die Autorin hier für uns ausdenken wird. Bis dahin kann ich euch die ersten beiden teile aber schon mal absolut empfehlen – auch hier aber wieder unbedingt in der richtigen Reihenfolge!!! Vielen Dank an das Team vom im.press Verlag, das mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Ismales Orangen

Claire Hajaj  – Ismaels Orangen

Ismaels Orangen

  • Verlag: blanvalet
  • Seitenzahl: 442
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Jaffa, im April1948. Salim Al Ismaeli ist der Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters. Er ist sieben Jahre alt und wartet sehnsüchtig darauf, die ersten Orangen des zu seiner Geburt gepflanzten Orangenbaumes zu ernten, um dann ein „Mann“ zu sein. Doch der israelisch-palestinensische Konflikt, der seit der Gründung des israelischen Staates auf arabischem Boden schwelt, weitet sich zu einem Krieg aus und die fünfköpfige Familie – Salim hat noch 2 Brüder – muss fliehen. Seit der Zeit hat Salim einen Traum, dem er alles unterordnet: In sein Land zurückkehren. Doch die Familie hat alles verloren, seit der jüdische Staat 1950ein Gesetz erlassen hat, das alle palästinensischen Staatsbürger enteignet, die vor den Bomben im Krieg geflohen sind. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf versucht alles, um ein normales und angepasstes Leben zu führen. Salim und Judith begegnen sich im London der 60er Jahre, wohin Salim nach einem trostlosen Aufenthalt in Nazareth bei seiner Halbschwester zum Studieren gegangen ist. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar – trotz aller Widerstände in den jeweiligen Familien. Bei der Hochzeit versprechen sie sich, alles Trennende zu überwinden. Doch auf Dauer wird die Unvereinbarkeit der Ehe zur Zerreißprobe und überträgt sich auch auf ihre Kinder. Weder Judith noch Salim können de Geschehnisse im geteilten Palästina ausblenden – nicht die Terrorattacken der PLO in Israel und nicht die Gräueltaten der Israelis in den besetzten Gebieten.
  • Rezension: Um es vorweg zu sagen: Es ist ein wunderbarer Roman, der mitreißend  die Geschichte zweier Familien erzählt und gleichzeitig den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis derart schildert, dass der Leser Verständnis für beide Seiten aufbringt. Hier wird eine Brücke im Kampf der Kulturen und das in einer intensiven und sinnlichen Sprache, die in den Bann zieht. Schon äußerlich lädt das Buch zum zugreifen ein: ein fester, satt gelber Umschlag, ein viele Früchte tragender Orangenbaum und ein Junge, der sich von ihm entfernt. Außerdem hat das Buch ein orangefarbenes Lesebändchen, dass man einsetzten kann, falls man das Buch einmal beiseite legen muss!! Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch selber in London als Tochter  einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren und genauso wie ihre Hauptfiguren hat sie in England und im nahen Osten gelebt. Deshalb durchzieht den ganzen Roman eine Sehnsucht nach Frieden und die Hoffnung, dass es vielleicht doch einmal möglich sein wird nicht mehr zu streiten. Jeder Krieg muss einmal zu Ende sein – so die Botschaft. Claire Hajaj hat auf jeden Fall einen Baustein zum Verständnis beider Seiten geschrieben. Ein großartiger Familienroman und eine ausgezeichnete Schilderung des Nahostkonfliktes. Dieser deutet sich bereits im Titel an, denn Ismael war ja der erstgeborne Sohn Abrahams, der zu Gunsten des zweitgeborenen Sohns Isaak verstoßen wurde. Ismael soll der Bibel nach der Stammvater der Muslime und Isaak der Gründer des Judentums sein. (Buch Genesis). Vielen Dank an das Team vom blanvalet Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Sechs Jahre

Charlotte Link – Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester. 

  • Sechs JahreVerlag: Blanvalet Verlag
  • Seitenzahl: 320
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Charlotte Link erzählt in diesem sehr persönlichen Buch davon, wie sie und ihre Familie die Krankheit und das Sterben ihrer Schwester Franziska begleitet haben. Dabei gibt sie nicht nur Einblick in ihr eigenes Leben und Fühlen, sondern sie beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten zweifeln lässt. Und Sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben, denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen.
  • Rezension:  Als ich von dem Buch und dem damit verbundenen LiveTalk hörte, wusste ich sofort, dass mich dieses Buch sehr bewegen würde. Zuerst war ich mir unsicher, ob ich es lesen möchte oder ob es mir wohl zu nah gehen wird. Doch dann habe ich mich schnell dafür entschieden, denn es war irgendwie klar, dass es mich nicht wieder loslassen würde und ich – auch wenn es sicher für viele irgendwie seltsam klingen mag –  große Hoffnungen in dieses Buch gesetzt habe. Vor zwei Stunden habe ich nun mit Tränen in den Augen die letzten Seiten gelesen und das Buch hat mich wie erwartet sehr tief bewegt. Auch in meiner Familie mussten wir Bekanntschaft mit Krebserkrankungen, die immer wieder zurück kommen und das kompletten Leben verändern. Dabei meine ich nicht nur das Leben der Betroffenen selbst, sondern auch der nahen Angehörigen. Ich habe mich an so vielen Stellen in den Worten von Charlotte wieder gefunden – das war irgendwie ein unglaublich tröstendes Gefühl, dass es Menschen gibt, die meine Gedanken nachvollziehen können. Und auch wenn unsere Geschichte eine ganz andere ist und ich jetzt nicht persönlicher werden möchte würde ich jetzt am liebsten Charlotte Link einen Brief schreiben und mich bei ihr für dieses Buch bedanken – aber ich könnte es wahrscheinlich nicht in Worte fassen, wie großartig ihr Buch für mich ist… und auch diese Rezension kann es nicht Worte fassen, was ich gerade denke. Auf jeden Fall finde ich dieses Buch einfach großartig und kann es wirklich allen Menschen empfehlen. Ich habe kurz überlegt, ob ich denke, dass es Menschen Angst machen könnte die gerade in einem „Krebs-Kampf“ stecken, habe dann aber schnell entschieden, dass dies absolut nicht der Fall ist, denn diesen Menschen ist ohnehin schon klar, was alles noch passieren kann. Und vielleicht können sie aus diesem Buch Kraft ziehen, weil sie sich verstanden fühlen und ganz vielleicht kann es ja helfen, dass die eine oder andere Familie sich früher traut etwas zu sagen und eine Behandlung zu hinterfragen.  Allen anderen kann es vielleicht die Augen dafür öffnen, was ich den Angehörigen von schwerkranken Menschen oft vor sich geht. Und zuletzt macht dieses Buch einfach deutlich wie wertvoll das Leben ist und das man  jeden Tag davon nutzen sollte und seine Lebenszeit nicht mit unnötigen Dingen und Ärgernissen verschwenden sollte. (Das meine ich absolut nicht so trivial wie es klingen mag – ich kann es nur nicht treffender formulieren.)  Vielen Dank an das Team vom Blanvalet Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 5 Sterne 

Rezension: Schön, dass es dich gibt

Max Lucado – Schön, dass es dich gibt

  • Verlag : GerthMedien
  • Seitenzahl : 190
  • Teil einer Reihe? : Nein
  • Inhalt:
    In diesem Buch findet sich eine Sammlung von kurzen Geschichten, die wahre Begebenheiten zu folgenden Themen schildern: Liebe, Freundlichkeit, Hingabe, Mitgefühl, Hoffnung, Mut, Weisheit und Freundschaft.
  • Rezension:
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und mich die darin enthaltenen Geschichten haben mich tief bewegt. Die vielen kleinen Erzählungen sind sehr abwechslungsreich und einfach schön, ich war tief beeindruckt, was Menschen zu tun im Stande sind, wenn sie anderen Menschen etwas Gutes tun wollen. Ich kann gar nicht sagen, welche der Geschichten mir am besten gefallen hat. Sie sind alles sehr schön und bewegend. Besonders gut gefällt mir auch das Design des Buches mit den vielen bunten Bildern und den „Post-its“ mit Bibelversen am Ende jeder einzelnen Geschichte. Ich kann dieses Buch nur empfehle, werde es sich noch oft zur Hand nehmen und bestimmt noch häufig an liebe Menschen weitergeben.
  • Bewertung: