Rezension: Realmord

Ralph F. Wild – Realmord

Realmord

  • Verlag: dp Digital Publishers
  • Seitenzahl: 206
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Frank Mellendorf ist durch Öl zum Multimillionär geworden und gönnt sich nur selten Urlaub. Doch wenn, dann fährt er gern nach  Cannes. Zeitgleich hält sich auch der Regisseur Michael Mc Lorey dort auf, um einen ganz besonderen Film zu drehen. Die Hauptrolle soll Frank Mellendorf spielen, natürlich ohne sich besser bewusst zu sein…
  • Rezension: Diese Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht, allein schon der Titel Realmord verspricht ja ein besonderes Buch. Die Rahmenhandlung ist auch wirklich mal etwas Besonderes  – sehr erschreckend die Vorstellung einen Mord nur deshalb zu begehen, um einen guten Film zu drehen. Dieses Buch macht sehr deutlich, wie viel Menschen zu tun bereit sind, wenn es um ihren eigenen Erfolg geht. Für mich persönlich war es ein wenig zu heftig. Durch die schnellen Wechsel der Kapitel war es fast wie bei einem Film – sehr passend zu dem Inhalt, aber für mich persönlich manchmal zu schnell und zu „abgeklärt“. Besonders die düsteren Momente waren mir zu heftig. Mein Fazit lautet daher, „Realmord“ ist ein wirklich gutes Buch aber für mich persönlich ein wenig zu realistisch und extrem.
  • Bewertung: 4 Sterne

Rezension 2: Kastelau

Nachdem ich im Februar bereits eine kurze Rezension zu diesem Buch verfasst habe, folgt jetzt eine ausführliche Rezension des Titels, wie ihn meine Freundin sieht.

Charles Lewinski – Kastelau

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  • Verlag: Nagel  & Kimche
  • Seitenzahl: 498
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt und Rezension: Der Einstieg zu Kastelau ist neugierig machend und filmreif zu dem Buch passend: Lewinsky schildert, wie ein gewisser Samuel A. Saunders im Juni 2011 auf dem Walk of Fame in Los Angeles mit einer Spitzhacke auf den Stern von Arnie Walton einschlägt und dabei von einem Polizisten angeschossen wird. Später erliegt der Randalierer seinen Schussverletzungen. Seine Hinterlassenschaft  – Papiere, Notizen, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Bruchstücke einer Dissertation – fügt Lewinsky zu einer authentisch wirkenden in Wahrheit aber erfundenen Geschichte in Romanform zusammen. Man erfährt, dass Samuel A. Saunders seinem Doktorvater, den früheren Nazi-Filmstar und späteren Hollywoodstar Arnie Walton auf die Schliche kommt, dessen Vorgeschichte aufdeckt und auch noch auf einen mutmaßlich von ihm verübten Mord stößt. Die Vorgeschichte Arnie Waltons, als UFA-Schauspieler zur Nazizeit noch Walter Arnold, entsteht aus verschiedenen Fragmenten aus Sanders Nachlass, die aneinandergereiht allmählich eine für den Leser schlüssige Abfolge von Ereignissen der damaligen Zeit ergibt, geschildert aus unterschiedlichen Perspektiven der damaligen Beteiligten. Eine Filmcrew der UFA verlagert illigalerweise ihren Drehort von Berlin-Babelsberg nach Kastellan, einem abgelegenen Bergdorf bei Berchtesgaden, um dem drohenden Untergang der Reichshauptstadt zu entkommen, und um in jedem Dorf den Durchhalte-Film „Lied der Freiheit“ zu drehen. Tatsächlich aber geht es aber mehr und mehr nicht darum einen Propagandafilm zu drehen, sondern um den Schein einer kriegswichtigen Produktion aufrecht zu erhalten. Die Ereignisse verdichten sich bis hin zu einem offensichtlichen aber nicht nachzuweisenden Mord, der der Schauspieler Arnie Walton begeht, und dem der Protagonist Saunders bei der Recherche zu seiner Doktorarbeit über Filme der 20-iger und 30-iger Jahre in Deutschland aufdeckt.
    Anfänglich verwirrt dasBuch durch eine Vielfalt von technischen Hilfsmitteln wie Einstiegs-Szene, Vorbemerkung, Fußnoten, Querverweise, Anhänge, Wikipedia-Einträge – aber wenn man erstmal den Aufbau verstanden hat, entsteht eine chronologisch und inhaltlich verständliche Folge von höchst dramatischen Ereignissen. Der Roman beruht auf einem historischen Ereignis, das zeitkritisch betrachtet wird. Trotz Neugier und Faszination springt aber der Funke nicht über: Die Figuren bleiben häufig flüchtig skizziert, blass und trotz der dramatischen Ereignisse blutleer. Einzig die Figur der Tiziano Adam – eine Kneipenwirtin, die die damalige Zeit als Schauspielerin der 2. Liga mit erlebt hat, erscheint authentisch, spannend und neugierig machend.
  • Bewertung: 3 Sterne

Rezension: Kastelau

Charles Lewinski – Kastelau

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  • Verlag: Nagel  & Kimche
  • Seitenzahl: 400
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Winter 1944. Die bayerischen Alpen sind trotz Krieg – noch – eine friedliche Gegend. Ein Filmteam der UFA setzt alles daran, sich dorthin abzusetzen. Unter einem Vorwand beschafft man sich den Auftrag für den vermeintlich kriegswichtigen Film „Lied der Freiheit“. In dem bald vom Schnee eingeschlossenen Bergdorf Kastelau wird das Drehen einer erfundenen Geschichte immer mehr zur erfundenen Geschichte eines Drehs. Denn wichtig ist nur eines: Die Filmerei muss überzeugend aussehen. Aus immer neuen Lügen und Ausflüchten entspinnt sich ein Netz aus Intrigen, so dass bald niemand mehr zwischen Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden weiß. Ein auf einem historischen Ereignis beruhender, spannungsgeladener Roman des Erfolgsautors aus der Schweiz, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2014. (Quelle: http://www.hanser-literaturverlage.de/buch/kastelau)
  • Rezension:  Ich bin bei einem Bücher-Vorstellungs-Abend im letzten Jahr auf dieses Buch aufmerksam geworden und wusste nicht so recht, ob es etwas für mich sein würde. Aber mein Interesse war auf jeden Fall geweckt und so habe ich mich sehr gefreut, Al ich das Buch dann auf meinem Torino in Händen hielt und habe sofort darin zu lesen begonnen. Doch leider muss ich sagen, dass ich nicht wirklich in die Geschichte hinein gefunden habe und so habe ich es immer wieder aus der Hand gelegt, bis ich vor ein paar Minuten dann entgültig beschlossen habe, das Lesen abzubrechen. Mir ist die Handlung einfach zu verwirrend bzw. die Art und Weise wie sie erzählt wird – obwohl sie an sich wirklich Potential hat den Leser zu fesseln. Aber eine Freundin von mir liest das Buch auch gerade und wenn sie sich einen Eindruck gebildet hat, dann reiche ich ihre Rezension auf jeden Fall noch nach.  Vielen Dank an das Team vom Nagel  & Kimche Verlag, der mir dieses eBook freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung:2 Sterne

Rezension: Das Supertalentier. Lunas großer Auftritt

Christian Matzrath, Max Fiedler – Das Supertalentier. Lunas großer Auftritt

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  • Verlag: Boje (Bastei Luebbe)
  • Seitenzahl: 192
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Luna ist ein kleines Käfermädchen mit einem großen Traum: Sie möchte bei einem Talentwettbewerb mitmachen – nur zu blöd, dass das Talent ihrer Familie ausgerechnet das ist, stinkenden Pupse zu fabrizieren. Aber Luna kann auch noch etwas anderes. Sie kann mithilfe des Mondes wunderschöne Schattenfiguren hervorzaubern. Und zum Glück helfen ihr ja auch noch ihre Käferfreunde sich auf den großen Auftritt vor der Jury vorzubereiten.
  • Rezension: Ich habe im März bereits ein Vorab – Muster (Rezension) dieses wundervollen Buches bekommen und mich sofort in Luna und ihre Freunde verliebt. Diese Geschichte ist wirklich einzigartig – nie hätte ich erwartet, dass mich die Welt der Käfer und anderen Insekten so begeistern würde. Ich bin mir sicher das auch Kinder sofort Feuer und Flamme sind und auf diesem Wege ganz nebenbei eine Menge über Käfer lernen werden – allein schon wie viele verschiedene Arten vorkommen. Aber auch die Geschichte von Luna finde ich zu niedlich – irgendwie fast ein bisschen menschlich, wie sie sich verhält. Mein absolutes Highlight sind aber diese wundervollen Abbildungen, die die Geschichte erst so richtig zum Leben erwecken und die Gedanken immer wieder abschweifen lassen. Ich liebe dieses Buch jetzt, wo ich es endlich komplett kenne noch mehr als ich es schon im März getan habe. Der Schluss ist einfach wunderbar und ein geniales Bespiele dafür, dass man gemeinsam eine Menge schaffen kann und im wahrsten Sinne des Wortes Wölfe im Schafspelz entlarven kann. Das Buch ist absolut empfehlenswert und es hat einfach wunderbare kleine, sehr ungewöhnliche Protagonisten. Und wer nicht genug bekommen kann von Luna, für den gibt es jetzt auch eine App. Vielen Dank an den Boje Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise  als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Mord in Babelsberg

Susanne Goga – Mord in Babelsberg

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  • Verlag: Dtv
  • Seitenzahl: 320
  • Teil einer Reihe?: Ja, es ist der vierte Fall für Leo Wechsler.
    Band 1: Leo Berlin
    Band 2: Tod in Blau
    Band 3: Die Tode von Charlottenburg
  • Inhalt: Berlin 1926 –  Leo Wechsler arbeitet schon lange als Kommissar und so ist er eigentlich an den Anblick von Leichen gewöhnt, doch diesmal wirft es ihn völlig aus der Bahn, denn er kannte die Frau, die dort erstochen mit einer roten Glasscherbe liegt. Ihr Name war Marlen Dornow und hatte absolut nicht damit gerechnet sie wieder zu sehen. Er erzählt niemanden , weder seiner Frau Clara noch seinen Kollegen, davon, dass diese Tote ihm nicht unbekannt ist, weil er ihr in der Vergangenheit bereist begegnet ist- Leo ermittelt aber umso emsiger, besonders als sich das Detail mit der roten Glasscherbe als Mordwaffe bei dem Mord an dem Filmregisseur Viktor König wiederholt. Vorher hatte Leo bereits herausgefunden, dass Marlen sich von reichen Gönnern ihr Leben hat bezahlen lassen, als letztes von einem engen Mitarbeiter Gustav Stresemanns. Nicht nur deshalb glaub Leo nicht an einen „normalen“ Serientäter.  Kann er auch diesen Fall lösen?
  • Rezension: Eigentlich hatte ich mich sehr auf das Buch „Mord in Babelsberg“ gefreut. ich lese sehr gerne gute Krimis und da es sich schon um den vierten Band einer Serie handelt und ich im Vorfeld auf viele gute Kritiken gestoßen bin. Auch der Klappentext und das Cover haben dazu beigetragen, mein Interesse für diesen Titel zu wecken. Doch leider bin ich enttäuscht worden. Es viel mir unwahrscheinlich schwer in die Geschichte hineinzufinden und ich bin mir nicht sicher, woran das liegt. Ich habe drei Vermutungen: 1. Die Filmbranche ist absolut nicht mein Ding und ich hatte nicht erwartet, dass sie so eine große Rollen spielen würde. 2. Das Buch spielt in Berlin und vielleicht muss man Berlin kennen und lieben, um sich auch in dieses Buch und seinen Helden Leo zu verlieben. 3. Es handelt sich um den vierten Fall von Leo und somit ist in seinem Leben schon sehr viel passiert, was man aber nicht weiß, wenn man die ersten drei Bände nicht gelesen hat. Mich persönlich hat der ganze Hintergrund eher gelangweilt und ich hätte ihn gern stark verkürzt gehabt und dafür mehr Krimi und Ermittlungsarbeit…  Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich die andren Bücher kennen würde. Dann hätte ich vielleicht auch mit Leos Privatleben mitfiebern können, so wie viele andere Leser vor mir.  Zudem hatte ich mich sehr darauf gefreut mehr über das Berlin der später 20er Jahre zu erfahren, ich mag historisch korrekt eingebettete Romane. Hier muss ich sagen, dass meine Erwartungen durchaus erfüllt worden sind, allerdings hätte ich mich wohl damals nicht wirklich wohl gefühlt. Auch muss ich trotz aller meiner Kritikpunkte betonen, dass Leo Wechsler wirklich ein beeindruckender Charakter ist, der enorme Stärke beweist und sich nicht leicht verunsichern oder sogar erpressen lässt, aber trotzdem Schwächen zeigt, etwas durch seine Alpträume und Ängste. Daher kann ich das Buch nur eingeschränkt weiter empfehlen, ich denke, dass „Leo Wechsler Kenner“ es aber lieben werden und das auch viele „alte“ Berliner sehr viel Freude an dem Buch haben werden sowie der eine oder andere Krimi-Liebhaber. Vielen Dank an den Dtv Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 3 Sterne

Rezension: Die Entdeckung des Hugo Cabret

Brian Selznick – Die Entdeckung des Hugo Cabret

  

Quelle:http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Entdeckung-des-Hugo-Cabret/Brian-Selznick/e310611.rhd

  • Verlag: cbj
  • Seitenzahl: 544
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Hugo ist ein Waisenkind, das nach dem Tot seine Onkels weiterhin allein im geheimen in einem Zimmer im Pariser Bahnhof wohnt und sich dort darum kümmert, dass alle Uhren immer richtig gehen. Niemand weiß von ihm, bis er eines Tages auf ein Mädchen und den Spielzeughändler trifft, bei dem dieses Mädchen wohnt. Er hat dem Mann schon mehrfach kleine mechanische Spielzeuge entwendet, aber es ist vorher nie aufgeflogen. Dieser nimmt ihm daraufhin sein geliebtes Notizbuch weg und Hugo befürchtet nun doch nicht den mechanischen Mann, das Vermächtnis seines Vaters, fertigstellen zu können. Nach und nach wird klar, dass der Spielzeugverkäufer und das Mädchen mehr mit Hugo und seinem Notizbuch zu tun haben, als anfangs gedacht…
  • Rezension: Ich habe eine neues Lieblingsbuch! Diese Buch ist einfach wundervoll. Schon die Einleitung hat mich begeistert, durch die Art und Weise, wie der Autor den Leser direkt anspricht, wird dieser von Anfang an mit hinein genommen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es an nur einem Tag komplett durchgelesen. Die Geschichte ist wahnsinnig schön konstruiert und die Charaktere sind einfach traumhaft. Ich kann gar nicht sagen, wer mir am besten gefällt, sie sind alle sehr schön und nicht nur Figuren, sondern richtige Persönlichkeiten. Es ist sehr spannend im Laufe der Geschichte gemeinsam mit Hugo und Isabelle herauszufinden, wie alles zusammen hängt. Und auch, wenn sich die wirkliche Lebensgeschichte des realen Filmemachers Georges Méliés fast komplett von der des erdachten Georges Méliés unterscheidet, finde ich die Idee doch wunderschön und die Art der Verarbeitung seines Lebens sehr gelungen.  Das gesamte Design des Buches gefällt mir sehr gut und schon von außen und beim ersten Blättern macht das Buch neugierig. Das absolute Highlight des Buch sind  meiner Meinung nach die vielen, sehr schönen schwarz-weiß Bilder, die immer wieder anstelle des Texte den Verlauf der Geschichte weiter erzählen. Das ist einfach einmalig und wundervoll. Ich konnte mich an den Bilder kaum satt sehen und konnte förmlich hören, wie sie zu mir gesprochen haben. Ich habe mich in das Buch verliebt und kann es nur weiter empfehlen, es ist definitiv nicht nur ein Buch für Kinder, auch wenn ich glaube, dass gerade sie es ebenfalls lieben werden. Aber es hat auch unwahrscheinlich viel Tiefe und Gefühl und ist einfach traumhaft, deshalb sollte es auch von Erwachsenen gelesen bzw. betrachtet werden. Vielen Dank an den cbj-Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: