Rezension: Die wir am meisten lieben

Nicholas Evans – Die wir am meisten lieben

  • Verlag: Aufbau (Rütten & Loening)
  • Seitenzahl: 367
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt:
    Das Leben von Tommy ist schon in Kindertagen nicht leicht.  Nur seine Schwester Diane bringt glückliche Momente in sein Leben, bis eine Katastrophe passiert. Als Erwachsener, inzwischen ein erfolgreicher Dokumentarfilmer,  trägt er das Geheimnis seiner Vergangenheit immer noch mit sich herum, bis sein eigener Sohn, der ihm aber irgendwie fremd ist, Schwierigkeiten hat.
  • Rezension:
    Ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch zu lesen und ich war sehr gespannt, denn „der Pferdeflüsterer“ hat mich wirklich beeindruckt. Und auch dieses Buch ist wirklich toll. Nicholas Evans gelingt es auf beindruckende Art und Weise viele kleinen Geschichten zu einem Großen Ganzen zu verweben. Da ist zum einen die Gesichte des Jungen Tommy, sein Leben als Erwachsener (die Beziehung zu seinem Sohn aber auch sein anderes Leben), die Geschichte von Danny (seinem Sohn) und die Geschichte von Diane. Diese Geschichten verlaufen am Anfang scheinbar unabhängig voneinander, nach und nach wird aber deutlich, wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen. Eine Lektion, die man als Leser auf jeden Fall lernen kann, es sich neu bewusst zu machen wie sehr alle Dinge im Leben sich gegenseitig beeinflussen und die Kindheit entscheidend dazu beiträgt, wie das Leben als Erwachsener aussieht.
    Alle Erzählstränge für sich sind total spannend , finden ihre Krönung aber in dem Zusammenspiel der verschiedenen Details. Ein erster Höhepunkt ist der Moment, als man gleichzeitig mit Tommy erfährt, dass Diane nicht seien Schwester sondern seine Mutter ist und damit eine andere Person als anfangs vermutet zur Todesstrafe verurteilt wurde und ums Leben kam als Tommy 13 Jahre alt war. Bis zum Ende fragt man sich als Leser allerdings welche Umstände zu der Verurteilung geführt haben und die Auflösung dieses Geheimnisses kam für mich völlig unerwartet und war eine geniale Krönung dieses Buches. Fast kamen mir die Tränen bei so viel Mutterliebe. Das Buch ist aber nicht nur sehr spannend, sondern es regt auch zum Nachdenken an über vielen Themen: Indianer, das Leben als Schauspieler / Berühmtheit, die Erfahrungen von Soldaten im Irak, Todesstrafe, Leben im Internat, Lebenslügen, gute Eltern und Schwangerschaft bei Jugendlichen sowie gesellschaftlicher Druck. Ich bin beeindruckt, wie man in einem einzigen Buch so viele ernste Themen auf so wunderbare Art und Weise einbinden und eine so schöne Geschichte daraus erschaffen kann. Das Ende finde ich trotz der Tragik einfach schön, auch die Botschaft, dass es letztendlich „heil macht“ die Wahrheit zu sagen und das in schweren Zeiten Zusammenhalt enorm wichtig ist. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, wenn du es lesen möchtest, findest du es z.B. hier.
    Vielen Dank an das Team von BlogDeinBuch und den Aufbau Verlag  , die mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
  • Bewertung: