Rezension: Der Himmel kann warten

Sofie Cramer – Der Himmel kann warten

Der Himmel kann warten

  • Verlag: Rowohlt
  • Seitenzahl: 336
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Lilly und Len sind sich nur durch einen sehr großen Zufall durch eine Internet-Plattform begegnet. Lilly ist schwer herzkrank und weiß daher wie kurz das Leben sein kann. Sie versucht jeden Moment zu genießen. Ganz anders Len. Denn dieser hat sein Leben nach einem Schicksalsschlag vor zwei Jahren eigentlich aufgegeben. Gemeinsam begeben sie sich auf das größte Abenteuer ihres Lebens und da muss der Himmel warten…
  • Rezension: Das Buch hat sehr lange auf meinem SUB-Stapel gelegen, weil ich mich nicht so richtig angetraut habe aus Sorge, dass es zu traurig ist, denn mir war nach dem Klappentext schon klar, dass die beiden wohl ein hartes Schicksal zu tragen haben. Mit dieser Vermutung lag ich zwar richtig, aber das Buch war trotzdem nicht zu traurig. Meine Sorge, dass es mich „runter ziehen“ könnte, war völlig unbegründet. Trotz seiner ernsten Passagen, war es auch oft sehr lustig und auf jeden Fall wunderschön. Immer abwechselnd erfährt man von Lilly und Len wie es ihnen geht und was sie fühlen. Dabei dürfen wir auch an den Nachrichten teilhaben, die sie sich gegenseitig schicken. Ich fand es sehr mutig von den beiden, dass sie sich trauen sich auf das Abenteuer einlassen. Worum es sich dabei genau handelt werde ich natürlich nicht verraten. Soviel darf man aber wohl sagen, es geht um einen großen Traum von Lilly und um Musik, aber auch darum, dass Len „wieder heil wird“. Auch die Liste mit Dingen, die man noch im Leben erledigen bzw. erleben möchte spielt eine wichtige Rolle. Die Idee finde ich toll und sie passt perfekt zum Buch. Natürlich geht es aber auch um den Tod und das Sterben, aber auf eine wie ich finde sehr feinfühlige Art und Weise. Es geht auch um um Schuld und darum, dass man sich selbst vergeben muss, ebenfalls ein sehr wichtiges und schwieriges Thema. Und natürlich geht es auch um die Liebe zwischen den beiden Jugendlichen aber auch zwischen Eltern und Kindern – das ebenfalls sehr besonders thematisiert wird in diesem Buch, was mir sehr gut gefällt. Und es zeigt: Erwachsenwerden ist nicht leicht, daran ändert auch eine schwere Krankheit nichts. Nur das Ende (keine Sorgen, ich verrate es nicht) finde ich nicht passend – besonders die Rolle, die die Mutter von Lilly dabei spielt hat mich fast ein wenig geärgert. Trotzdem kann ich das Buch absolut empfehlen gerade an Jugendliche – nicht umsonst habe ich es an nur einem Tag komplett gelesen!
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Ein Sommer ohne uns

Julia K. Stein – Regenbogenzeit

Ein Sommer ohne uns

  • Verlag: Loewe
  • Seitenzahl: 240
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Tom und Verena kennen sich so lange sie denken können und seit sie dreizehn Jahre alt sind, sind sie sogar ein Paar. Die beiden lieben sich, aber kurz vor dem Abi beginnen sie plötzlich an ihrer Beziehung zu zweifeln und fragen sich, ob das schon alles gewesen ist. Daher treffen sie eine folgenreiche Entscheidung, deren Konsequenzen sie am Anfang gar nicht absehen können und die ihre Liebe auf eine harte Probe stellt.
  • Rezension: Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, jetzt kann ich euch nur den Tipp geben, lest ihn nicht. Er verrät viel zu viel. Generell finde ich dass es zu lange dauert, bis die Geschichte an diesen wichtigen Wendepunkt ankommt. Gut gefällt mir, dass man von Anfang an immer abwechselnd die Perspektive von Tom und von Verena erzählt bekommt. Das ist besonders bei dieser Thematik sehr wichtig, weil man so viel tiefer in das Innere der Beiden eintauchen kann. Aber leider sind sie mir so gar nicht sympathisch und ich mag auch die Sprache die ihnen die Autorin in den Mund legt nicht. Daher hatte ich beim Lesen nicht so viel Spaß und habe auch kaum „mitgefiebert“, wie es mit der Liebe der Beiden weitergeht. Zudem gefällt mir diese Art von Experimenten persönlich auch einfach gar nicht, vielleicht ein weiter Punkt, warum ich diese eBook eher nicht weiter empfehlen kann.
  • Bewertung: 3 Sterne

Achtung! Das Buch erscheint offiziell erst am 15.02.16. 

Rezension: Herbstflüstern

Tanja Voosen – Herbstflüstern

Herbstflüstern

  • Verlag: im.press
  • Seitenzahl: 389
  • Teil einer Reihe?: Ja, es ist die Fortsetzung des Buches „Sommerflüstern„.
  • Inhalt: Lucy versucht die Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten und da kommt es ihr gerade recht, dass sie in letzter Zeit oft Babysitten muss. Nicht geplant war allerdings, dass sie dadurch Jasper immer näher kommt, weil er merkt, dass sie ihn beobachtet hat und sie dann noch feststellen muss, dass er anders ist als sie dachte…
  • Rezension: Es ist keine wirklich Fortsetzung, denn während es im ersten Band hauptsächlich um Taylor und Hunter ging, steht ja jetzt Taylor Schwester Lucy im Mittelpunkt des Geschehens. Und trotz ihrer Abwesenheit spielt Taylor irgendwie eine wichtige Rolle, denn sie fehlt ihrer Schwester Lucy sehr. Wie auch schon den ersten Band habe ich auch Herbstflüstern wirklich sehr gern gelesen, die Liebesgeschichte ist eine ganz Besondere und wieder spielt die Frage danach wer man selbst ist, was man möchte und wem man vertrauen kann eine wichtige Rolle. Auch die Bedeutung der Familie ist wieder sehr wichtig für die Handlung, denn auch wenn es uns vielleicht oft nicht so bewusst ist, prägt sie uns sehr. Und natürlich geht es um die Liebe!  Ich bin sehr gespannt, ob es auch noch ein „Winterflüstern“ gibt und würde mich sehr darüber freuen. Bis dahin kann ich euch die ersten beiden Bücher auf jeden Fall absolut empfehlen.
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Schattenspringer 2. Per Anhalter durch die Pubertät

Daniela Schreiter – Schattenspringer 2. Per Anhalter durch die Pubertät

SCHATTENSPRINGER2

  • Verlag: panini
  • Seitenzahl: 160
  • Teil einer Reihe?: Ja, es ist die Fortsetzung von „Schattenspringer. Wie es ist anders zu sein„.
  • Inhalt: Mit ihrem Debüt „Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein“ hat Daniela Schreiter eine autobiographische Graphic Novel vorgelegt, die unterhaltsam und berührend ihre Kindheit und Jugend als Asperger-Autistin nachzeichnet. In der Fortsetzung „Schattenspringer – Per Anhalter durch die Pubertät“ geht es vor allem um die schwierige Zeit des Erwachsenwerdens, und die erste Klassenfahrt war ein großer Schritt in diese Richtung. Außerdem geht es um die erste Liebe, das Studium und am Ende im Erwachsenenalter die Diagnose. Was ändert sich, wenn das Gefühl des Andersseins plötzlich den Namen „Asperger“ trägt? (Quelle: www.paninicomics.de
  • Rezension: Ich war sehr begeistert von dem ersten Band: „Schattenspringer. Wie es ist anders zu sein“ und deshalb sehr neugierig auf diese Fortsetzung. Da ich gerade Spaß am lesen von Comics gefunden hatte, habe ich mich allerdings auf diesen zweiten Band sehr gefreut und von meiner ursprünglichen Skepsis war nichts mehr übrig. Daher kann ich mich nur wiederholen: „Ich habe das Buch, nachdem ich mehrmals mit Spaß daran gelesen hatte, jetzt in einem Stück von vorne bis hinten gelesen und dabei völlig die Zeit vergessen, wie es mir nur bei wirklich guten Büchern passiert. Die Art und Weise wie die Autorin von ihrem Leben als Asperger-Autstin erzählt finde ich einfach  großartig und ich bin mir sicher, dass es dazu beitragen wird, dass viele Menschen besser verstehen, wie ein Asperger die Welt wahrnimmt.“ Gerade die Pubertät ist eine unglaublich anstrengende Zeit und ich war neugierig darauf, welche besondern Probleme Daniela während dieser schwierigen Übergangszeit vom Kind zum Erwachsenen zu meistern haben würde. Was ich dann gelesen habe, hat mich wirklich bewegt und daher kann ich nur sagen, dass die Fortsetzung genauso lesenswert ist, wie  schon den ersten Teil. (Man sollte aber unbedingt mit dem Lesen von Band 1 beginnen!)  Vor der Autorin kann man wirklich nur den Hut ziehen, wie es ihr gelingt diese ganz besondere Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit einzufangen. Denn es macht wirklich Spaß den Comic zu lesen und gleichzeitig ist er sehr lehrreich – einfach genial. Auch wenn ich mich wiederholen: Diesen Tiefgang hätte ich bei einem Comic nie erwartet und ich bin froh, dass ich ihm trotzdem eine Chance gegeben habe, denn ich hätte sonst definitiv etwas verpasst. Ich denke ein „normales“ Buch hätte die ganze Thematik auch sicher nicht so genial zur Sprache bringen können!
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Jenseits der blauen Grenze

Dorit Linke – Jenseits der blauen Grenze

Jenseits der blauen Grenze

  • Verlag: magellan
  • Seitenzahl: 304
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Im August 1989 beschließen Hanna und Andreas aus der DDR zu fliehen, weil sie es dort nicht mehr aushalten. Sie wünschen nichts mehr als ein selbstbestimmtes Leben ohne Willkür, Misstrauen und Repressalien. Daher entscheiden sie, dass sie gemeinsam über die Ostsee fliehen wollen. Nach ausgiebiger Vorbereitung geht es los und die beiden Schwimmen im Dunkeln Richtung Westen und dabei können sie sich nicht mal sehen aber sie sind nur ein dünnes Seil, an ihren Handgelenken verknotet, verbunden.
  • Rezension: Im Rahmen der Leipziger Buchmesse bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und haben dann erfahren, dass es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist. Jetzt wo ich das Buch endlich gelesen haben, kann ich nur sagen, dass ich findet, dass es  absolut zu Recht vorgeschlagen wiurde. Dieses Buch beschriebt einen Teil deutscher Geschichte aus einer ganz besonderen Perspektive. Besonders beklemmend ist es dadurch, dass man immer im Hinterkopf hat, dass es keine Fiktion ist, sondern dass viele Menschen wirklich versucht haben über die Ostsee zu fliehen und dabei ums Leben gekommen sind. Zum Glück beschriebt das Buch aber nicht nur die Flucht der Beiden, sie wird immer wieder unterbrochen durch Rückblenden aus dem Leben der Beiden in denen wir jede Menge über den Alltag in der DDR erfahren und außerdem erzählt bekommen, wie es überhaupt zur Flucht gekommen ist.  Ich finde es besonders toll, dass wir das alles aus Hannas Perspektive erfahren und so auch ihre Ängste „hautnah“ mitbekommen. In den Rückblenden wird so detailliert über das Leben in der DDR erzählt, dass sich sicher viele Menschen, die es – anders als ich selbst – miterlebt haben sicher sicher an viele kleine Details erinnert fühlen und trotz des Fluchtgeschehens auch so etwas wie Nostalgie aufkommen kann. Ich persönlich kenne das alles ja nur aus Erzählungen, aber man merkt dem Buch an, dass Dorit Linke selbst in der DDR gelebt hat – sie war 18 als die Mauer fiel also in etwa so alt wie Hanna und Andreas. Mich hat das Buch wirklich sehr bewegt und am Ende konnte ich gar nicht schnell genug weiterlesen um zu erfahren, wie es ausgeht und war dann ein wenig überrascht. Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe finde ich genau diese Art des Endes genau richtig als Abschluss für dieses Buch. Meiner Meinung nach sollten es einfach alle Jugendlichen als Teil des Geschichtsunterrichts lesen, denn es ist lebendige deutsche Geschichte. Ich kann „Hinter der blauen Grenze“ – was im übrigen neben dem bewegenden Inhalt auch noch ein wundervolles Cover hat – wirklich absolut weiter empfehlen. Vielen Dank an das Team vom magellan Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 5 Sterne

Rezension: Ganz schön aufgeklärt

Jörg Müller – Ganz schön aufgeklärt

Ganz schön aufgeklärt

  • Verlag: Loewe
  • Seitenzahl: 88
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Aufgeklärt? Na klar! Aber wenn die Gefühle erst verrückt spielen und die Körperteile scheinbar nicht mehr recht zusammenpassen, ist plötzlich gar nichts mehr klar. Was passiert überhaupt, wenn Jungen und Mädchen zu Männern und Frauen werden? Und – wann geht das eigentlich los? Dieses Buch erklärt auf ehrliche und einfühlsame Weise, was jeder über das eigene und das andere Geschlecht wissen sollte und was im Körper vor sich geht, wenn Mädchen und Jungen erwachsen werden. (Quelle: www.loewe-verlag.de)
  • Rezension: Dieses Buch gefällt mir ebenfalls sehr gut und es eignet sich besonders gut für ältere Kinder, die sich schon am Beginn ihrer eigenen Pubertät befinden.  Ich habe festgestellt, dass die Kinder sehr gerne allen darin lesen und sich dann mit den anderen darüber austauschen.
  • Bewertung:5 Sterne

Rezension: Kriegen das eigentlich alle

Jan von Holbein & Antje Helms- Kriegen das eigentlich alle?

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  • Verlag: Gabriel (Thienemann-Esslinger)
  • Seitenzahl: 160
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Auf 100 Farbfotos nähern sich die Autoren (Fotokünstler Jan von Holleben & Journalistin Antje Helms) auf ihre ganz besondere Art und Weise den Fragen von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter, zum Beispiel:  Wie verändert sich mein Körper? Was sind das für komische und verwirrende Gefühle?
  • Rezension: In meiner vierten Klasse steht gerade Sexualkunde auf dem Stundenplan und daher war ich auf der Suche nach guten Büchern zum Thema. Eine Kollegin hat mir diesen Titel ans Herz gelegt und ich kann das jetzt, da ich das Buch gelesen habe sehr gut nachvollziehen kann. Die Bilder sind einfach großartig und die Antworten der Journalistin Antje Helms zu den Fragen die die Fotos des Fotokünstler Jan von Holleben stellen, sind sehr hilfreich, leicht zu verstehen und machen deutlich dass niemand alleine ist mit seinen Fragen. Das Buch ist sehr authentisch, was sicher auch daran liegt, dass 30 Jugendliche daran beteiligt gewesen sind. Ich bin mir sicher, dass die Texte Kindern helfen zu verstehen, was mit ihnen vorgeht, wenn sie Erwachsenwerden und dass die Bilder sie gleichzeitig zum Lachen bringen und zum Nachdenken anregen, Diese Art und Weise sich der Pubertät zu nähern finde ich sehr ungewöhnlich aber gerade deshalb total großartig.
  • Bewertung: 5 Sterne