Rezension: Kasparows Züge. Ein himmlischer Linz-Krimi

Eva Reichl – Kasparows Züge. Ein himmlischer Linz-Krimi

        

  • Verlag: Sutton
  • Seitenzahl: 280
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt:
    Vier Morde sorgen für ordentlich Arbeit für das Team der Polizei in Linz: Die Ehefrau eines Industriellen gemeinsam mit ihrem Geliebten, ein Versicherungsmensch und ein Zahnarzt, der nur Promis behandelt, sind die Opfer und jeder Mord geschieht auf eine unterschiedliche Art und Weise. Doch was haben diese Morde gemeinsam? Welche Rolle spielt der geheimnisvolle Orgelspieler und der Schriftsteller, der immer wieder an den Tatorten auftaucht? Alle diese Fragen muss Chefinspektor Neuhorn gemeinsam mit seinem Team lösen. Begleitet werden sie dabei von einer himmlischen Schachpartie zwischen Petrus und dem Allmächtigen, bei der die Geschehnisse auf der Erde immer wieder thematisiert werden.
  • Rezension:
    Dieses Buch hatte einen weiten Weg hinter sich, bevor ich es endlich in Händen hielt, denn es hat sich bei seinem ersten Versuch nach Hamburg zu gelangen verlaufen, da es irrtümlich das falsche Ziel hatte. Um so größer war meine Freude, als ich es endlich zum ersten Mal durchblättern konnte und dann als Krönung auch noch die persönliche Widmung der Autorin, die mich überhaupt erst auf dieses tolle Buch aufmerksam gemacht hat, fand. Und es hat sich wirklich gelohnt, dass das Buch noch ein zweites Mal auf die Reise ging, denn es ist einfach großartig. Allein schon die Idee, dass sich die Geschehnisse auf der Erde immer mit einer einer himmlischen Schachpartie abwechseln , ja diese Schachpartie zwischen Petrus und dem Allmächtigen  an sich, ist einfach genial und macht diesen Krimi zu einem ganz besonderen Buch. Ich mag diesen humoristischen Umgang mit Petrus, den Engeln, Gott, und dem Teufel, auch wenn ich keine Ahnung von Schach habe und die Züge demnach nicht nachvollziehen kann. Die fiktiven Gespräche haben mich gleichsam zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht, über Gott und die Menschen. Und die Kriminalgeschichte an sich ist spannend von der ersten Seite an. Immer mehr Fragen tauchen auf und man stellt nach und nach eigenen Vermutungen über die Hintergründe der Tat und die Beteiligten an. Besonders spannend fand ich die Rolle des Orgelspielers, der mir noch einmal die Bedeutung von Musik für das Verarbeiten von Ereignissen und als Spiegel der Seele bzw. von Gefühlen deutlich gemacht hat. Auch die Figur dieses seltsamen Schriftstellers ist einfach klasse. Die Krönung ist aber der Charakter des Chefinspektors Neuhorn, der wirklich sehr authentisch und vielschichtig geschildert wird. Gewürzt wird die Geschichte zudem durch lustige Zwischenfälle wie den Unfall mit der Heugabel. Als ich am Ende dann endlich erfuhr, wie alles zusammen hängt war ich überrascht, da ich das nicht erwartet hatte. Das ist großartig, denn die meisten Krimis sind doch irgendwie leicht zu durchschauen und ich mag es gern von der Handlung überrascht zu werden. Ich kann das Buch daher nur wärmstens weiter empfehlen! Noch einmal vielen Dank an die Autorin Eva Reichl!
  • Bewertung: