Adrian Plass – Der Grashalm
- Verlag: Brendow
- Seitenzahl: 78
- Teil einer Reihe?: Nein.
- Inhalt:
Der Autor Paul ist verheiratet, hat zwei Kinder und es gerade nicht leicht im Leben. Eines Abends geht er wie jeden Freitag in eine Kneipe, um sich dort mit seinem Kumpel Greg zu treffen. Doch diesmal verläuft der Abend anders als sonst, denn Greg ist gerade zum Glauben gekommen und er ist auch nicht allein gekommen. Diese Tatsache gefällt Paul nicht wirklich, eigentlich hätte er seinem Freund gern, wie es ihm geht. Und auch sonst läuft es in seinem leben gerade nicht wirklich rund. Am Ende eröffnet das Gespräch mit einem Grashalm für Paul den Weg heraus seiner Krise. - Rezension:
Genauso wie schon „Der Besuch“ fand ich auch dieses Buch sehr schön und berührend. Pauls Leben und Probleme werden sehr einfühlsam erläutert. Ich fand es schön, mal ein Buch aus Sicht eines Mannes mit „den typischen Männerproblemen“ zu lesen, wie z.B. der Schwierigkeit Gefühle zu zeigen. Es hat mich tief bewegt, zu lesen, wie Paul vor seiner Frau weint und ihr endlich zu sagen versucht, was ihn bewegt und wie es ihm dann leider wieder nicht gelingt. Miteinander ehrlich und offen reden zu können, die Sprachlosigkeit zu überwinden und wahre Gefühle zu zeigen ist für Beziehungen einfach unglaublich wichtig. Das ist mir anhand dieses Buches noch einmal sehr deutlich geworden. Auch das Problem als Nicht-Christ einem „frisch“ zum Glauben gekommenen Freund zu begegnen wurde meiner Meinung nach aus einer sehr interessanten Perspektive beleuchtet. Auch die Schwierigkeiten, die Eltern damit haben, ihre Kinder loszulassen sind mir durch dieses Buch noch deutlicher geworden und vielleicht verstehe ich meine Mutter und meinen Vater jetzt noch ein wenig besser. Das Highlight des Buches ist aber die Szene als Paul aus lauter Verzweiflung mit einem Grashalm spricht und ihm alles das sagen kann was ihn tief bewegt. Fast erschrocken stellt er fest, dass er wahrscheinlich gerade mit Gott gesprochen hat und was das schönste ist, Paul fühl endlich Frieden. Ich kann das gut nachvollziehen, dass Nachdenken in der Natur hilft sich zu sortieren und Gott (wieder) zu finden. Vielleicht gefällt mir gerade deshalb der letzte Satz so gut: „Da gibt es einen Grashalm, den ich dir gern vorstellen möchte“ sagt Paul zu seiner Frau und ich glaube fast, dass es für die beiden anschließend auch in ihrer Beziehung aufwärts gegangen ist. Das Buch ist einfach wundervoll und ich kann wirklich jedem empfehlen es zu lesen, es ist nur ganz kurz aber wahnsinnig wertvoll.
Vielen Dank an den Brendow Verlag der mir dieses Büchlein freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. - Bewertung: