Keren David – Mehr als nur ein Zeuge
- Verlag: dtv
- Seitenzahl: 378
- Teil einer Reihe?: Nein
- Inhalt:
Ty hat einen Mord beobachtet und ist anschließend zur Polizei gegangen, um gegen die Täter auszusagen. Also bleibt ihm und seiner Mutter Nicky nichts anderes übrig als anschließend in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen zu werden und als Schutzmaßnahme eine eine andere Stadt umzuziehen um dort eine völlig neue Identität anzunehmen. - Rezension:
Dieser Debütroman von Keren David ist wirklich klasse, ich kann absolut nachvollziehen, dass er für viele Preise nominiert worden ist. Die Autorin schreibt über dieses nicht ganz leichte Thema auf gleichzeitig einfühlsame und spannende Art und Weise. Es war sehr interessant aus Sicht eines Jugendlichen zu lesen, welche enormen Einschnitte dieser Schritt bedeutet, aber auch welche Chancen darin liegen noch einmal ganz von vorne beginnen zu können und sich dabei sozusagen selbst neu zu erfinden. Ich fand Ty bzw. Joe von Anfang an sympathisch, ich denke gerade weil er selbst alles andere als perfekt ist und auch seine dunklen Seiten hat, dabei aber unglaublich liebenswert ist. Es ist sehr authentisch beschrieben, wie kompliziert und gefährlich Joes Leben auf einmal ist, mal von den „normalen“ Dingen, wie Liebeskummer, Stress mit den Eltern und Ärger in der Schule einmal abgesehen, ohne diese aus dem Blick zu verlieren, denn die vielen kleinen Details sind es, die diese Geschichte so lebendig machen. Es ist toll mit zu erleben, wie Joe langsam deutlich wird, was wirklich wichtig ist im Leben und wie er versucht sich zu verändern, aber auch seine Ängste und Sorgen sind sehr einfühlsam beschrieben. Mir hat das Buch und besonders auch das offene Ende sehr gut gefallen und ich denke, dass es (nicht nur ) Jugendliche anregen kann über viele wichtige Fragen ihres Lebens nachzudenken, deshalb kann ich es bedenkenlos weiter empfehlen.
Vielen Dank an den dtv-Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. - Bewertung: