Siegfried Lenz – Schweigeminute
- Verlag: dtv
- Seitenzahl: 174
- Teil einer Reihe?: Nein
- Inhalt:
Das Buch spielt in einer Aula an einer Schule an der Nordsee kurz. Dort findet eine Schweigeminute für die bei einem Bootsunfall tödlich verunglückte Englischlehrerin Stella Peters statt. Der Schüler Christian erinnert sich währenddessen an seine Beziehung mit ihr, die zwar nur einen Sommer gedauert ihn aber tief bewegt und sein Leben für immer verändert hat. - Rezension:
Obwohl die Geschichte wirklich sehr schön ist, hat mir das Buch nicht so gut gefallen, weil es sehr schwer zu lesen war. Es hat keine Kapitel und keine Absätze, aber mehrere Erzähl-Stränge: 1. Die Gegenwart in der Aula der Schule während der Trauerfeier, 2. Rückblenden aus Sicht von Christian und 3. Rückblenden innerhalb der Rückblenden und dabei wechselt Christian zwischen Passagen, in denen er in der dritten Person von Stella berichtet und solchen, in denen er sie direkt anzusprechen scheint. Ich finde diese vielen Wechsel der Erzählperspektive ohne Absätze und Überschriften sehr anstrengend zu lesen. Oft musste ich einen Abschnitt mehrfach lesen, um ihn zu verstehen. Ich hatte mich darauf, mal etwas „klassisches“ zu lesen, als ich mit dieser Novelle von Siegfried Lenz begann. Nun weiß ich, dass es nicht das Richtige für mich war. Ich hatte mich benfalls darauf gefreut, eine der angeblich schönsten Liebesgeschichten der Gegenwartsliteratur zu lesen und war deshalb sehr gespannt auf das Buch. Die in der Novelle beschriebene Liebesgeschichte ist wirklich sehr schön und hat mich als Leser berührt. Die Art und Weise wie Christian die Liebe zu seiner Lehrerin beschreibt finde ich sehr emotional und ergreifend. Ich denke, dass die Kritiker wirklich Recht haben damit, dass es eine sehr schöne Liebesgeschichte ist. Allerdings wirkt die Sprache von Christian auf mich deutlich älter, was aber auch daran liegen könnte, dass das Buch in den 60er Jahren spielt. Leider hat mich der für mich persönlich schwierig zu lesender Schreibstil davon abgehalten das Buch und die darin enthaltene Liebesgeschichte zu genießen und „dahinzuschmelzen“. Mir fehlte der rote Faden und oft „trieb ich wie ein in Seenot geratener Mensch im Buch umher“, schade, den die Geschichte an sich gefällt mir gut gerade weil sie so „ruhig“ ist und ohne Beschreibung der Details auskommt.
Vielen Dank an den dtv-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! - Bewertung: