Susan Elisabeth Phillips – Mitternachtsspitzen
- Verlag: Blanvalet
- Seitenzahl: 384
- Teil einer Reihe?: Nein. (Aber es ist eine neue überarbeitete Version des Romans „Risen Glory“.)
- Inhalt: Kurs nach dem amerikanischen Bürgerkrieg: Kit Weston ist unglaublich wütend,weil ihr ein Yankee ihre geliebtes Zuhause die Plantage Risen Glory weggenommen hat, da er ihr neuer Besitzer geworden ist. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach New York um Baron Cain umzubringen. Doch dieses Vorhaben scheitert und da Cain auch ihr neuer Vormund ist,aber keine Lust hat sich weiter mit ihr zu beschäftigen sickt er sie Pensionat für junge Mädchen. Doch als sie sich drei Jahres später auf Risen Glory wieder begegnen hat sich einiges geändert. Die Funken fliegen weiterhin, aber diesmal auch vor lauter Leidenschaft, was sich die Beiden aber niemals eingestehen würden…
- Rezension: Ich habe schon zwei wunderbare Bücher von Susan Elizabeth Phillips gelesen (Wer ja sagt muss sich auch trauen & Der schönste Fehler meines Lebens) und so fiel es mir nicht leicht mich auf der Suche nach einem Buch für diese wundervolle Liebesgeschichte zu entscheiden. Obwohl man auf dem Klappentext ja schon deutlich mehr als die Hälfte der Handlung des Buches kennt ist das Buch bis zur letzten Seite spannend und ich habe die ersten beiden Teile (Kit in New York und Templeton Academy) sehr gern gelesen, besonders wie man so sehr unterschiedliche Seiten dieser unglaublichen Frau kennen gelernt hatte und miterleben konnte, wie sie langsam erwachsen wird ohne ihr ganz eigenes Wesen einzubüßen. Diese „Vorgeschichte“ ist einfach großartig und absolut unverzichtbar für die weitere Handlung. Trotzdem habe ich sehr dem dritten Teil entgegen gefiebert, als Kit endlich wieder auf Cain trifft. (Das erste Zusammentreffen ist einer meiner Lieblingsszenen.) In Kit hatte ich mich inzwischen unsterblich verliebt gerade weil sie wie ich ein kleiner Dickkopf ist, der sich nicht immer gerne den gesellschaftlichen Konventionen fügt und weil es einfach beeindruckend ist mit wie viel Mut sie für ihre Träume kämpft ohne sich dabei aber verbiegen zu lassen. Doch jetzt habe ich mich auch in Cain verliebt, wie immer wieder geschildert wird, wie anders er sich Kit gegenüber verhält als es Männer damals für gewöhnlich taten. Man leidet auch irgendwie mit ihm mit, wie er sich seine Gefühle für Kit nicht wirklich eingestehen kann, weil er dann ja an etwas oder jemanden sein Herz hängen würde, was er bei wieder tun will. Aber auch Kit hat es alles andere als leicht, von Anfang an fühlt sie sich zu Cain hingezogen, will dies aber absolut nicht wahrhaben, da er ja ihr Erzfeind ist. Neben diesen beiden Charakteren, war ich aber auch sehr begeistert von den „Nebendarstellern“ wie Magnus und Sophronia und den Aspekten, die sie zur Geschichte beitragen. Ganz besonders hat mich dabei die Beziehung zwischen Kit und Sophronia bewegt, wie die beiden Freundinnen sich endlich aussprechen und dadurch noch näher kommen aber auch wie schwer es für beide teilweise ist das Glück der Anderen zu sehen. Susan Elizabeth Phillips hat aber noch an anderen Stelle gezeigt, was Freundschaft bedeutet, nämlich zum Bespiel als Cain Magnus scheinbar im Stich lässt und ihm so die Möglichkeit gibt Sophronia und sich selbst zu zeigen wie stärk er ist und welche Macht und Stärke er als Schwarzer gegenüber einem Weißen hat. Da wären wir neben Liebe, Freundschaft und Loyalität bei einem weiteren Thema, das dieses Buch auf beindruckende Art und Weise, nämlich die Folgen der Sklaverei und das Leben nach Ende des Civil War in Amerika. Ich liebe historische Romane wie diesen unter anderem deshalb so sehr, weil sie es einem ermöglich ganz besonders in frühere Zeiten einzutauchen indem man sie anhand von Einzelschicksalen verdeutlicht bekommt. Rundherum kann ich wirklich sagen, dass das Buch echt großartig ist und ich es jetzt da ich endlich Wochenende und damit Zeit zum lesen hatte nicht mehr aus der Hand legen konnte. Nur eine Kleinigkeit habe ich zu bemängeln, was bitte haben das zwar hübsche Cover und der Titel mit dem Inhalt des Buches zu tun?! Ich finde sie nicht passend und mir hätte der Originaltitel „Just Imagine“ deutlich besser gefallen. Aber das ist ja nur eine Kleinigkeit und so kann ich allen Leserinnen (denn für Männer ist es definitiv nichts) dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen, aber Vorsicht, es hat eindeutig Suchtpotential und kann zur Vernachlässigung von anderen Dingen führen ;-).
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