Milena Michiko Flasar – Ich nannte ihn Krawatte
- Verlag: Wagenbach
- Seitenzahl: 144
- Teil einer Reihe?: Nein
- Inhalt:
Auf einer Parkbank begegnen sich zwei Menschen. Einer ist alt und der Andere jung, aber beide fallen sie irgendwie aus der gesellschaftlich vorgegebenen Norm. Gegenseitig erzählen sie sich zuerst zaghaft dann immer offener von ihrem Leben und finden so einen weg zurück… - Rezension:
Bei einer Büchervorstellung bin ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden. Ich bin mir noch nicht sicher, wie gut es mir gefällt. Es ist auf alle Fälle anders als die meisten Bücher, schon allein wegen seiner Thematik. Noch nie zuvor habe ich ein Buch über „Hikikomori“ gelesen, so nennt man in Japan (zumeist junge) Menschen die „aus der Gesellschaft aussteigen“ und sich oftmals über Jahre in ihrem Zimmer zurückziehen und keinen Kontakt mehr zur Außenwelt haben. Das Thema fand ich aber sehr ansprechend und auch die Art und Weise der Autorin das Leben und vor allem die Rückkehr ins Leben eines solchen Menschen zu beschreiben gefällt mir sehr gut. Ein Buch, in dem eigentlich nicht viel passiert, außer dass sich zwei Menschen auf einer Parkbank treffen und unterhalten, aber das doch wahnsinnig viel Tiefe zeigt. Es verdeutlich die Kraft und Wichtigkeit von Gesprächen und der Möglichkeit sich einem Mitmenschen zu öffnen – wirklich beeindruckend. Auf der anderen Seite war das Buch auch irgendwie befremdlich, weil es so ganz anders ist, was vielleicht an der für mich völlig fremden Kultur liegt. Es war aber sehr interessant auch darüber mehr zu erfahren. Ich würde es trotzdem weiterempfehlen, es ist ein wirklich bewegendes Buch!
Vielen Dank an den Wagenbach Verlag, der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. - Bewertung: