Rezension: An diesem einen Punkt der Welt

Britta  Steinwendtner – An diesem Punkt der Welt

An diesem Punkt der Welt

  • Verlag: Haymon
  • Seitenzahl: 319
  • Teil einer Reihe?: Nein
  • Inhalt: Die Geschichte von Tom ist eng verknüpft mit der Geschichte seines 205-jährigen Bauernhauses, in dem er aufgewachsen ist und in das er als junger Mann wieder zurückkehrt. Seine ganze Lebens- und Leidensgeschichte ist damit verbunden. Tom selbst hat es nicht mehr geschafft, seine Biografie niederzuschreiben, deshalb erzählt ein Freund und Vertrauter dessen Leben und bringt dem Leser Doms außergewöhnliche Lebensweise nah.
  • Rezension: Britta  Steinwendtner erzählt liebevoll und gleichzeitig kritisch die Lebens- und Leidensgeschichte von Tom. Er ist ein Träumer, ein Andersdenkender, ein Weltverbesserer und ein Kämpfer gegen die Ungerechtigkeiten. Er ist sowohl Anführer und Vordenker als auch Außenseiter in seinem kleinen Dorf am Lamandergrund. Er hat große Renovierungsphantasien nicht nur für sein Haus, sondern auch für seinen Lebensweg. Da er aber Illusionist und gleichzeitig Perfektionist ist, scheitern diese am Alltag und das meiste bleibt unvollendet. Durch ihn und sein Charisma erlangt der alte Bauernhof beinahe Kultstatus durch Musik- und Litearturabende. Toms Entscheidungen auf seinem Lebensweg werden auch von zwei Frauen beeinflusst: Seiner Partnerin Elsa, sie ihn betrügt und schwanger wird. Unfähig ihr zu verzeichne und die Ungewissheit aufzuhalten wer der Vater des Kindes sei, flüchtet er nach Kanada, lässt sich auf eine Liebschaft mit einer Indianerin ein und kommt dem Gedanken des Verzeihens – nicht des Vergessens – näher. Doms äußeres Leben verläuft in einer eher unspektakulären Weise, die dennoch fasziniert, weil man die innere Unrast , die Suche, den ständigen Neubeginn förmlich spürt durch die besondere Verwendung der Sprache. Die Sätze sind verschachtelt, Gesprochenes reicht sich nahtlos an Gedachtes, Gefühltes an Erlebtes, Zitate an Wortspiele und Anspielungen, Liedtexte von Bob Dylan an Titel aus der österreichischen Literatur. Das macht zuweilen atemlos und das Lesen etwas mühsam und verlangt bei Lesepausen eine Neueinstimmung durch Zurückblättern. Vielen Dank an den Haymon Verlag der mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
  • Bewertung: 4 Sterne
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Über Stephi

Mein Name ist Stephi Hermann, ich bin Mama von zwei wundervollen Kindern , komme aus Hamburg, bin 40 Jahre alt und liebe Bücher über alles :-). Am liebsten lese ich sie gemütlich in meiner Hängematte in der Sonne oder mit leckerer Schokolade auf dem Sofa. Dabei mag ich es, wenn mich die Bücher in immer neue Welten entführen, egal ob sie in der echten Welt oder in der Phantasie spielen, sie eher romantisch sind oder mir beim Lesen eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Die Mischung macht´s. Deshalb lese ich nicht nur Bücher für Erwachsene, sondern sehr gerne auch Bücher für Jugendliche und Kinder.

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