John Harvey – Splitterndes Glas
- Verlag : dtv
- Seitenzahl : 432
- Teil einer Reihe? : Ja – Es ist der erste Teil einer Krimi-Reihe mit Will Grayson und Helen Walker.
- Inhalt:
Der Filmdozent Stephen Bryan arbeitet an der Universität in Cambridge. Eine Angestellte findet ihn to in seiner Wohnung – sein Gesicht ist völlig entstellt. Kommisar Will Grayson und seine Kollegin Helen Walker versuchen herauszufinden, was passiert ist. War es Raubmord? Welche Rolle spielt es, dass er homosexuell war? Hat es etwas mit seinen Nachforschungen über die Schauspielerin Stella Leonard zu tun? Auch Bryans Schwester Lesley lassen diese Fragen keine Ruhe und sie ermittelt auf eigene Gefahr. - Rezension:
Ein tolles und vor allem sehr spannendes Buch mit interessanten, vielschichtigen, wandelbaren Charakteren. Die Figuren sind sehr nicht einfach zu durchschauen und zeigen sich jeweils von verschiedenen Seiten und Perspektiven. Auch eine Unterteilung in „Gut und Böse“ fällt nicht immer leicht und auch die scheinbar „Guten“, z.B. die beiden Kommissare haben ihre Schwächen und Fehler. Das macht die einzelnen Charaktere sehr authentisch und das Buch besonders spannend. Besonders gut gefällt es mir auch, wie John Harvey sich einzelne Szene des Drehbuches des Filmes „Splitterndes Glas“ mit der Schilderung des Mordfalls (der eigentlichen Geschichte) unkommentiert abwechseln lässt, so dass der Leser am Ende zwei von einander unabhängige Geschichten kennt. Wobei das Drehbuch im Rahmen des Buches eine immer wichtigere Rolle spielt, teilweise sogar indirekt als Mordursache vermutet wird und meiner Meinung nach zu verschiedenen Morden – aber nicht dem an an Stephen Bryan – geführt haben. Außerdem spielt die restliche Familie der inzwischen toten, ehemaligen Hauptdarstellerin des Filmes, Stella Leonard, innerhalb des Buches und somit der Aufklärung des Mordes an Stephen Bryan eine sehr entscheidende Rolle und sorgt auch für eine sehr unerwartete, dafür aber umso schockierendere Enthüllung am Ende des Buches, die für die Aufklärung des Mordes aber völlig unwichtig ist. Diese Art verschiedene Stories innerhalb einer großen Geschichte zu verweben gefällt mir sehr gut. Dazu gehört auch die detaillierte Schilderung des Privatlebens der beiden Kommissare Will und Hellen. Bis zum Schluss ahnt der Leser nicht, wie die einzelnen Episoden zusammenhängen und ich war über das Ende dann sehr überrascht und habe das Buch bis zur letzten Seite verschlungen. Abschließend kann man nur sagen: Ein toller Krimi, man darf gespannt sein auf die nächsten Fälle von Will und Helen.
Vielen Dank an den dtv-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! - Bewertung: