Gil Kofman – aka
- Verlag:Parrhesia Verlag
- Seitenzahl: 160
- Teil einer Reihe?: Ja
- Inhalt: Der Debutroman von Gil Kofman ist eine Fiktion: Kafka wird ins 21. Jahrhundert versetzt und weicht dem Regisseur Francis Krow nicht von der Seite. Francis wohnt bei seinen Eltern, die er gerne mit pornografischen Filmempfehlungen ruhigstellt. Kafka und der Erzähler suchen nach einem verschollenen Manuskript des Schriftstellers, die Suche gestaltet sich wahrlich kafkaesk. Wie Kafka mit seinem Vater hat Krow Schwierigkeiten mit seiner Mutter. Kafkas Brief an seinen Vater hat seine Entsprechung in Krows Brief an seine Mutter und die Beziehung zu den elterlichen Autoritäten spielen eine zentrale Rolle in beider Leben, eine Art „Fegefeuer“ in der Biografie. Wie alle anderen Schwierigkeiten werden auch diese mit kühker Distanz analysiert.
- Rezension: Schon der Titel gibt Rätsel auf: aKa steht (auch) für also known as, also alias, ist das gemeint? Oder stehen Ka für die Anfangsinitialen von Kafka, die dem Autor nach und nach auf die Stirn gebrannt werden: Mir hat sich das durch die Lektüre nicht erschlossen. Der Roman ist hauptsächlich dialogisch aufgebaut: ganz im Stil von Kafka: schnörkellos und detailgetreu, deshalb eine sehr realistische Darstellung der Gestalten und Situationen, denen beide bei ihrer Suche begegnen. Für Kafkabegeisterte mag der Roman eine Freude und Bereicherung sein, mir ist die Leselust und Neugier mittendrin abhandengekommen: zu abgehackt, zu wenig Entwicklung der Figuren, wenig erkennbare Emotionen. Krow lässt einen Professor folgendes sagen: Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Genauso habe ich es empfunden und bei dem vorliegenden Buch vermisst. Ich habe mich zwar durchgequält, kann aber keine Wertung abgeben, da ich es sehr abständig gelesen habe.Empfehlung für alle Kafkabegeisterte